Dioramakurs, Frühling 2025

06.11.2025

Dioramakurs, Frühling 2025, mit Luis Kirchmair

Bericht über die Planung und Umsetzung eines Dioramas mit Weihnachtskrippenmotiv

1. Einleitung Ein Diorama mit Weihnachtskrippenmotiv ist nicht nur ein dekoratives Element in der Adventszeit, sondern auch ein kunstvolles Projekt, das Kreativität, handwerkliches Geschick und ein gutes Verständnis für Perspektive erfordert. Die Idee für das Diorama kann man aus einer Vielzahl von Inspirationsquellen aus dem Internet zusammenstellen. Ziel ist es, eine stimmungsvolle Szene zu gestalten, die sowohl realistisch als auch stimmig wirkt.

2. Planung Die Planungsphase begann mit der Auswahl des Motivs. Schnell war klar, dass eine klassische Darstellung der Geburt Christi in einem orientalisch- oder norditalienschen Stil mit Dorf, Stall, Figuren und landschaftlichem Hintergrund realisiert werden sollte. Um dem Diorama Tiefe zu verleihen, wurde besonderes Augenmerk auf die perspektivische Gestaltung gelegt. Mit Luis Kirchmair hatten wir einen Kursleiter, der uns Helfern gezeigt hat, wie das Planen am besten zu bewältigen ist. Ein zentraler Punkt dabei ist die Festlegung eines Fluchtpunkts, an dem sich alle perspektivischen Linien treffen. Dieser wird mittig im hinteren Bereich des Dioramas platziert, leicht über der Augenhöhe, der im Vordergrund stehenden Krippenfiguren. Somit kann der Blick des Betrachters natürlich gelenkt werden. Gebäude, Wege und Mauern werden so angeordnet, dass sie sich perspektivisch korrekt auf diesen Fluchtpunkt ausrichten. So entstand eine überzeugende Tiefenwirkung, obwohl das Diorama in einem begrenzten Raum von ca. 60 x 40 cm aufgebaut wurde. Das heisst wir setzten den Fluchtpunkt auf 2,5 m von der Vorderkante der Szenerie. Zuerst wurde der Aufriss- Seitenriss so gezeichnet, als wäre es eine ganz normale Krippenszene. Erst dann wurde jeder Punkt auf den Fluchtpunkt, anhand einer Schnur, gezogen. In der Tiefe kam erschwerend dazu, dass wir 75 Prozent verkleinert haben, damit die Perspektive realistisch wirkt. Für diese Arbeit braucht es viel Zeit, dafür ist dann der Aufbau ein wenig einfacher. Da unser Auge auf die Perspektive geschult ist, fällt einem jeder Fehler sofort auf. Deshalb ist das genaue Arbeiten Pflicht.

Materialwahl

Das Hauptbaumaterial war Styrodur, ein leicht zu bearbeitender Hartschaum, der sich hervorragend zum Schnitzen, Ritzen und Bemalen eignet. Mit einfachen Schneidewerkzeugen werden Mauersteine, Felsen und architektonische Details eingearbeitet. Durch das Einritzen der Oberflächenstruktur sowie anschliessendem

Weitere Materialien:

  • Holzleisten für Dachkonstruktionen, Fensterrahmen und Tore – alles kann mit der nötigen Übung auch mit Styrodur hergestellt werden
  • Sand, Gips und Schiefersteine für realistische Bodenstrukturen
  • Moos, feines Stroh, Föhrennadeln und Naturmaterialien für die Ausgestaltung des Stalls und der Vegetation
  • Figuren aus Kunststoff oder Holz, passend im gewünschten Massstab (Vorne grössere und hinten kleine Figuren verwenden.)
  • Lichtquellen (LEDs) für stimmungsvolle Innen- und Aussenbeleuchtung

4. Umsetzung

Der Aufbau erfolgt schrittweise:

Grundplatte und Transparentpapier: Die Basis wird auf eine stabile Holzplatte gefertigt. Bei der Planung hat sich Transparentpapier bewährt. Die Zeichnungen lassen sich gut übertragen. Um alle Punkte genau zu bestimmen, haben wir eine 2.50m lange Platte genommen und hinten ein Nagel gesetzt, an diesem wird eine lange Schnur befestigt. Mit ihr lassen sich alle Linien und Punkte bestimmen.

Landschaftsmodellierung: Aus Styrodur werden Geländeformen, Stufen und Gebäudegrundstrukturen geschnitten und am Schluss auf die Grundplatte geklebt.

Details und Oberflächengestaltung: Mauern, Pflastersteine und Felsen werden modelliert (das heisst gebürstet, geschnitten oder geschnitzt). Nach dem Trocknen der Farben erfolgt das Begrünen mit Moos, Streumaterial und kleinen Pflanzen (Fachbegriff Botanik).

Einrichtung und Figuren: Alle Gebäude, vor allem der Stall, werden eingerichtet, und die Figuren der Heiligen Familie, Tiere und andere Gestalten werden in passenden Szenen angeordnet. Es ist gut, wenn es einzelne Gruppen hat, deren Figuren miteinander interagieren, dies wirkt lebendiger.

Lichtinstallation: Kleine LEDs werden in Gebäuden, hinter Gebäudefenstern und unter Dächern installiert, um eine warme, einladende Atmosphäre zu erzeugen.

Fazit Das Diorama-Projekt ist ein gelungener Mix aus gestalterischer Planung, handwerklicher Umsetzung und kreativem Ausdruck. Die Wahl eines klaren Fluchtpunkts ermöglicht eine überzeugende Perspektive und Tiefenwirkung, während Styrodur als Hauptmaterial eine flexible und detailreiche Gestaltung erlaubt. Das Ergebnis ist eine lebendige Krippenszene, die Tradition und künstlerisches Handwerk auf ansprechende Weise verbindet.

Die Umsetzung hat viel handwerkliches Geschick und Durchhaltevermögen gebraucht. Doch die Resultate lassen sich sehen, herzlichen Dank an Luis, ohne den dieses Projekt gar nicht möglich gewesen wäre.